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Einbruchhemmende Türen

Die Einbruchhemmung bei Türen ist mit eine der am häufigsten geforderten Eigenschaften bei Türen in allen Bereichen.

In vielen Fällen ist der Kunde schon mit einer Mehrfachverriegelung und einem ES 1 Schutzbeschlag zufrieden, tatsächlich sind dies auch Bestandteile, die an einer geprüften RC2 Tür zu finden sind. Zu einem geprüften und klassifizierten einbruchhemmenden Türelement gehört allerdings ein bisschen mehr.

Türen aus Holz und Holzwerkstoffen erreichen die Widerstandsklassen RC2 bis RC4

Die Prüfung und Klassifizierung von einbruchhemmenden Elementen wird in der Norm DIN EN 1627:2021-11 geregelt. Dabei ist die Norm materialunabhängig und gilt auch für Fenster, Vorhangfassaden, Gitter und sonstige Abschlüsse. In der Norm gibt es Einsatzempfehlungen, welche Widerstandsklasse entsprechend dem erwarteten Tätertyp, mutmaßlichen Täterverhalten, Einsatzort und Risiko ausgeschrieben werden soll.

Widerstandklasse Mutmaßliches Tatverhalten Empfohlener Einsatzort
RC 1 N/RC 1 Die Bauelemente weisen einen Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt wie z. B. Gegentreten und Vandalismus auf. Wird nur für Elemente empfohlen, die nicht ebenerdig zu erreichen sind, wie Fenster in oberen Etagen.
RC 2 Ein Gelegenheitstäter versucht mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher, Zange und Keilen das Bauelement aufzubrechen. durchschnittliches Risiko bei Wohnobjekten, Gewerbe- und öffentlichen Objekten
RC 2 N Ein Gelegenheitstäter versucht mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher, Zange und Keilen das Bauelement aufzubrechen. Wenn kein Angriff auf die Verglasung zu erwarten ist, da dies zu auffällig wäre, werden an das Glas keine besonderen Anforderungen gestellt.
RC 3 Ein Täter versucht, zusätzlich mit einem zweiten Schraubendreher und einem Kuhfuß, das Bauteil aufzubrechen. hohes Risiko bei Wohnobjekten, Gewerbe- und öffentlichen Objekten
RC 4 Ein erfahrener Täter setzt zusätzlich Sägewerkzeuge, Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel sowie eine Akku-Bohrmaschine ein. geringes Risiko bei Gewerbe- und öffentlichen Objekten (hohe Gefährdung)
RC 5 Ein erfahrener Täter setzt zusätzlich Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer ein. durchschnittliches Risiko bei Gewerbe- und öffentlichen Objekten (hohe Gefährdung)
RC 6 Ein erfahrener Täter setzt zusätzlich leistungsfähige Elektrowerkzeuge wie Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer ein. hohes Risiko bei Gewerbe- und öffentlichen Objekten (hohe Gefährdung)

Wenn der Hersteller oder Anbieter eines einbruchhemmenden Elements eine Widerstandsklasse angibt, muss es sich um ein geprüftes Element handeln. Der Hersteller kann diese Prüfungen bei einem zugelassenen Prüfinstitut durchführen lassen oder er nutzt als Innungsschreiner die Systemprüfungen der TSH System GmbH.

Der Ablauf der Prüfung ist in unter anderem in der Prüfnorm DIN EN 1630:2021-1 für den manuellen Einbruchversuch beschrieben und richtet sich nach den Widerstandsklassen. Der Prüfer muss bei zu öffnenden Fenstern und Türen folgende Angriffsbereiche abprüfen: Schloss und Verriegelungselemente, Türbänder und bewegliche Teile, das Türblatt, Verglasung und Verglasungsanbindung.

Das Element hat die Prüfung nicht bestanden, wenn im Probekörper gewaltsam geöffnet werden konnte oder eine durchgangsfähige Öffnung geschaffen wurde. Die Dauer des Angriffs und das Werkzeug, das der Prüfer benutzen darf, sind entsprechend der Widerstandsklassen vorgegeben.

Bei Türen, die mit einem Notausgangsverschluss versehen sind, das heißt jederzeit über den Türdrücker geöffnet werden können, gilt bereits ein kleines Loch im Türblatt als Versagenskriterium, da z. B. mit Hilfe eines Drahts der Drücker betätigt werden kann.

Widerstandsklasse (RC) Werkzeugsatz (Beispiele aus dem Werkzeugsatz) Widerstandszeit pro Angriffspunkt in Minuten Maximale Gesamtprüfzeit in Minuten
1/1 N A1 Schraubendreher ca. 260 mm keine manuelle Hauptprüfung keine manuelle Hauptprüfung
2/2 N A2 Schraubendreher ca. 365 mm, Keile, große Zange 3 15
3 A3 Kuhfuß ca. 700 mm 5 20
4 A4 Axt, Fäustel, Akkubohrmaschine 10 30
5 A5 elektrische Säbelsäge, Winkelschleifer 15 40
6 A6 Spalthammer 800 mm 3,5 kg, Stahlkeil 20 50
Einbruchprüfung nach Norm
Angriff RC2 auf Hauseingangstür
Angriff RC2 auf Hauseingangstür
Angriff RC3 auf Wohnungseingangstür
Angriff RC3 auf Wohnungseingangstür
Angriff RC3 auf das Türblatt
Angriff RC3 auf das Türblatt
Versuch innerhalb von 5 min eine durchstiegfähige Öffnung zu schaffen
Versuch, innerhalb von 5 Minuten eine durchstiegfähige Öffnung zu schaffen
Der erste verriegelungspunkt ist überwunden
Der erste Verriegelungspunkt ist überwunden.

Die DIN EN 1627:2021-11 regelt auch die Mindestanforderungen, die für die Verglasung von einbruchhemmenden Elementen gilt. Bei Elementen, die mit einem Notausgangsverschluss ausgestattet sind, kann evtl. eine höhere Klasse erforderlich sein, da auch hier wieder ein kleines Loch im Bereich des Glasanschlusses oder der Scheibe reicht, um mit einem geeigneten Werkzeug den Drücker zu betätigen.

Widerstandsklasse Element Widerstandsklasse der Glasscheibe nach EN 356:1999
RC 1 P2A
RC 1 N keine Anforderungen
RC 2 N keine Anforderungen
RC 2 P4 A
RC 3 P5 A
RC 4 P6 B
RC 5 P7 B
RC 6 P8 B
Angriff RC2 auf Glasanschluss

Um den Austausch von Schutzbeschlägen zu erleichtern und eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen, sind auch Schutzbeschläge in Klassen eingeteilt; die Klassifizierung erfolgt nach DIN 18257:2015-06. Die Zuordnung zu den Widerstandsklassen nach DIN EN 1627 für Bauelemente sieht wie folgt aus.

Widerstandsklasse nach DIN EN 1627 Schutzbeschläge nach DIN 18257
RC 1 ES 0 ES 0-ZA
RC 1 N ES 0 ES 0-ZA
RC 2 N ES 0 ES 0-ZA
RC 2 ES 1 ES 1-ZA
RC 3 ES 2 ES 2-ZA
RC 4 ES 3 ES 3-ZA

Jede geprüfte RC-Tür ist ein Stück Vertrauen – entwickelt aus Erfahrung, umgesetzt mit Präzision.

Die Wahl der Widerstandsklasse muss abhängig von der individuellen Gefährdungssituation, zum Beispiel von der Lage im Objekt und der Einsehbarkeit des Elements, erfolgen.

Hilfestellung bieten die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen und Versicherer. Bei den Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen sind auch die von der Kommission Polizeilicher Kriminalprävention (KPK) herausgegebenen Herstellerverzeichnisse geprüfter und zertifizierter Elemente zu beziehen. Betriebe, die die Produktion ihrer einbruchhemmenden Türen und/oder Fenster überwachen lassen, werden auf Antrag in diese Liste aufgenommen.

Ein Beispiel aus der Praxis für die sinnvolle Wahl von einbruchhemmenden Türen in einem Mehrfamilienhaus ist, die Wohnungseingangstüren und sonstigen schützenswerten Räume mit RC2-Türen auszustatten und dafür eine Hauseingangstür ohne eine geprüfte Klasse, zu wählen. Die Problematik bei Hauseingangstüren in Mehrfamilienhäusern ist, dass diese im Verlauf eines notwendigen Fluchtwegs verbaut sind und daher jederzeit von innen leicht (ohne Schlüssel) zu öffnen sein müssen. Diese Anforderung kann mit Schlössern und Beschlägen entsprechend DIN EN 179 oder DIN EN 1125 erfüllt werden.

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