Fluchttüren - Notausgang oder Panikverschluss

Notausgangstüren und Fluchttüren kommen zum Einsatz, wenn innerhalb eines Fluchtwegs Türen eingebaut werden müssen. Zu den Rettungs- und Fluchtwege in Gebäuden gehören Korridore, Treppen und alle Wege, die zu einem sicheren Bereich außerhalb des Gebäudes führen. Diese Rettungs- und Fluchtwege werden in der Regel geplant und dokumentiert. Dabei werden die örtlichen Gegebenheiten, das Gefahrenszenarium sowie die zu erwartende Personengruppe berücksichtigt. Die örtlichen Gegebenheiten sind vielfältig und sehr individuell. Über das Gefahrenszenarium existieren aus zahlreichen Fällen Erfahrungen.

Notausgänge
Türen mit einem Notausgangsverschluss sind für Gebäude geeignet, bei denen in einer Gefahrensituation KEINE Panik entsteht. Dies ist in der Regel der Fall, wenn sich nur wenige Menschen im Raum/Gebäude befinden und die Personen idealerweise die Räumlichkeiten kennen.

Notausgangsverschlüsse müssen mittels eines einzigen Handgriffs sicher und effektiv zu öffnen sein. Notausgangsabschlüsse können mit Rauch-/Brandschutzabschlüssen kombiniert sein.
Notausgangsverschlüsse können nicht als Panikverschluss verwendet werden!

Paniktürverschluss
Paniktürverschlüsse kommen zum Einsatz, wenn eine Panik im Gefahrenfall zu erwarten ist. Dies ist der Fall, wenn Menschen im Gebäude mit den Räumlichkeiten nicht vertraut sind und/oder große Menschenmengen flüchten müssen. In den meisten öffentlichen Gebäuden dürften Paniktürverschlüsse daher die Regel sein. Ein hohes Panikrisiko ist beispielsweise vorhanden bei Flughäfen, Nachtclubs, Kinos, Diskotheken, Theatern u. ä. Gering ist das Risiko erfahrungsgemäß bei Studentenwohnheimen, Fabriken, Altersheimen, Bürogebäuden u.ä.  Die Entscheidung hierüber trifft der Auftraggeber bzw. die ausschreibende Stelle oder deren Bevollmächtigten in Abstimmung mit behördlichen Auflagen/Erfordernissen.

Paniktürverschlüsse müssen mit minimaler Anstrengung und ohne Vorkenntnis zu öffnen sein. Auch bei einem definierten Druck (Vorlast) müssen sie sicher entriegeln. Bei Paniktürverschlüssen kommen Griffstangen oder Druckstangen zum Einsatz. 

Eine informative Schrift zum Thema Fluchttüren eines Beschlagherstellers kann hier heruntergeladen werden.

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FAQ: 

Notausgang - mit oder ohne PANIK?

Die Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Wir empfehlen die Lektüre "Ratgeber Fluchttuerverschlüsse", welche Sie hier zum Herunterladen finden bzw. die Rücksprache mit dem Planer des Gebäudes.

Fluchtwegbreite - Wie breit muss der Fluchtweg sein?

Die Breite der Fluchtwege orientiert sich an der Anzahl der flüchtenden Personen. Regeln zur Fluchwegbreite finden sich in den Vorschriften zu der Gestaltung von Arbeiststätten (Technische Reglen für Arbeiststätten, ASR A2.3).

Bis 5     Personen beträgt das lichte Maß 0,875 m.
Bis 20   Personen beträgt das lichte Maß 1,0 m.
Bis 200 Personen beträgt das lichte Maß 1,2 m.
Bis 300 Personen beträgt das lichte Maß 1,8 m.
Bis 400 Personen beträgt das lichte Maß 2,4 m.

Es versteht sich von selbst, dass Türen in Fluchtwegen die gleichen lichten Durchgangsmaße haben müssen. Eine Reduzierung des lichten Maßes durch den ggf. ins lichte ragenden Drücker ist i. d. R. tolerierbar, wenn man am Drücker nicht hängen bleiben kann.

Sonderregeln in Kindergäretn und Schulen sollten beachtet werden. Sehr gute allgemeine Infos sind unter www.sichere-kita.de oder www.sichere-schule.de zu finden.

Brandschutz Rauchschutz